Neues aus El Rosal – Das Team wird größer

Das erste Update aus El Rosal. Die Firma hat zwei neue Partnerinnen bekommen. In dem kleinen Blogbeitrag stelle ich beide vor und verrate euch, warum die beiden eine so große Bereicherung für die Asociación sind.

(Lesezeit 12 Minuten)

Links im Bild Celia, rechts im Bild Liliana bei einem Auftritt im Fernsehsender der Provinz Imbabura.

Hallo, es freut mich, dass du dich für die Neuigkeiten aus El Rosal interessierst. Durch die regelmäßigen Updates will ich zeigen, was eure Spenden bewirken. So kannst du die Asociación El Rosal auf ihrer Reise verfolgen.
Mein erster Vortrag in der Martinuskirche ist nun schon rund drei Monate her. In dieser Zeit hat sich einiges getan. In El Rosal wurden wichtige Weichen gestellt. Das Team hat sich vergrößert.
Schon lange war klar, irgendetwas muss sich in der Administration der Firma ändern. Die Produkte verbesserten sich zwar stetig und die Kundenzufriedenheit bleibt hoch, allerdings konnte die Asociación ihre Verkäufe nicht genügend steigern.
Teil des Problems ist weiterhin die schwierige wirtschaftliche und politische Lage Ecuadors, die das Land in seinen Fängen hält (mehr Infos dazu gibt es bald).

Fakt ist aber auch, die Firma arbeitet in den Themen Vermarktung und Vertrieb nicht gut genug.
Germania, Präsidentin der Asociación, erzählte mir schon länger, dass, wenn es um die Vermarktung der Produkte geht, sie sich alleine gelassen fühle.
Zwar klingelt ständig ihr Telefon und sie kümmert sich um die bestehenden Kunden. Zeit für die Suche neuer Kunden findet sie nicht.
Außerdem gesteht sie ein, dass der moderne Markt und die Digitalisierung der Geschäftsprozesse sie oft überfordern.

Der Rest der Partnerinnen fehlt es an Motivation, die für den neuen Markt notwendigen Kompetenzen zu erlernen. Ihr Fachgebiet war schon immer die Herstellung der Produkte. Vor der Pandemie kamen die Kunden noch von alleine.
Jetzt braucht es mehr Arbeit!

Da es in Ecuador 2021, im Zuge der Pandemie, zu einer großflächigen Schließung von Läden kam, baut sich der Einzelhandel gerade wieder neu auf. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Fokus auf das Thema Vermarktung zu legen.
Bisher fehlte es dafür an den richtigen Fähigkeiten.
Zum Glück kamen mit Anbeginn dieses Jahres die fehlenden Kompetenzen in Person zweier junger Frauen in das Team. Darf ich vorstellen Celia Celía und Liliana Vaca:

 

Jung Unternehmerin und Mutter Celia Cevilla

Die Geschichte, wie Celia Teil der Asociación wurde, ist besonders, denn die Mitte dreißigjährige, zweifache Mutter ist die erste Partnerin, die nicht unmittelbar aus der Region um El Rosal stammt.

Celia ist in Ibarra (ca. 4 Busstunden von El Rosal entfernt) aufgewachsen.
Ihre Familie führt seit Generationen Geschäfte. Das Verkaufen steckt in Celias Blut. Ihre Eltern führen einen Antiquitätenladen in Otavalo (Stadt mit dem größten indigenen Markt in Südamerikas).
Für Celia war klar, sie will der Familientradition folgen. Sie eröffnete vor ein paar Jahren ihren eigenen Laden in Otavalo.

Schnell kam Celia mit den Produkten aus El Rosal in Berührung. Über eine Freundin lernt sie die Naturkosmetik kennen und entschließt sich sofort, diese auch in ihrem Laden zu vertreiben.
Celia ist von den Produkten so begeistert, dass sie mehr als nur ein Händler sein wollte. Schon länger stand ihr Interesse an der Teilhabe der Asociación im Raum.
Ende 2023 wurde ihre Eingliederung schließlich komplett gemacht.

Nun will sie sich um ihre Herzensarbeit kümmern, den Verkauf. Germania fiel mit dieser Entwicklung ein Stein vom Herzen. Endlich jemand, der sich mit Expertise um das Thema Vermarktung kümmert.
Celia selber ist von dem großen Potenzial der Produkte überzeugt. Von dem Standort Otavalo will sie den Verkauf zuerst in der Provinz und dann auf landesweite ankurbeln.

Sie will die Kontakte ihres Ehemanns, der für einer der größten Fernsehsender in Ecuador tätig ist, nutzen. Ihre Erfahrung und Vernetzung in der Region Ibarra werden der Asociación von großer Hilfe sein.

 

Neue internationale Perspektiven und eine Menge Motivation mit Liliana Vaca

Später eine Hilfe im Projekt zu sein, war ihre große Motivation in ihrer Jugend.
Lili war von Anfang an fleißig und konnte ihre Schulzeit mit hervorragenden Noten abschließen.

Nach Lilis allgemeinem Schulabschluss investierten ihre Eltern viel, um sie auf eine weiterführende Schule in der Stadt zu schicken.
Vor allem um dort Englisch zu lernen. In der normalen ecuadorianischen Schulbildung wird zwar Englisch unterrichtet, wirklich sprechen lernen die Schüler jedoch nicht.

Mit 19 bewarb sich Lili auf einen Freiwilligendienst. Weltwärts (das deutsche Freiwilligendienstprogramm, an dem ich teilgenommen habe) entsendet junge Deutsche nach Ecuador, versucht aber auch immer Ecuadorianern den Weg nach Deutschland zu ermöglichen.
Die Nachfrage in Ecuador ist sehr groß und man muss einiges vorweisen, um für den Freiwilligendienst ausgewählt zu werden.
Bei ihrer dritten Bewerbung klappte es schlussendlich und Lili trat die große Reise nach Deutschland an. Das erste Mal außerhalb der eigenen Landesgrenzen und das gleich für 18 Monate.

Natürlich war die Umstellung groß. Gerade in den ersten Monaten, sagt Lili, gab es für sie sehr viele Herausforderungen.
Jedoch hat ihr die Arbeit in einem Seniorenheim in der Nähe von Bielefeld sehr gut gefallen. Sie lernte durch die Gespräche mit den Senioren sehr schnell Deutsch und spricht heute, fast fünf Jahre nach ihrem Aufenthalt, immer noch fließend.
Wenn man sich mit Lili unterhält, merkt man, dass sie sich von anderen jungen Ecuadorianern unterscheidet. Sie hat schon jetzt mehr gesehen, als die meisten ihrer Freunde je sehen werden. In Europa bekam sie viele neue Eindrücke.

Die Kombination aus Lilis Ehrgeiz, ihrem Talent mit Menschen zu reden und ihrer sich von den anderen Frauen unterscheidenden Perspektiven macht zu einer perfekten Ergänzung der Asociación.

Schon als kleines Mädchen hilft sie den Frauen bei der Kosmetikproduktion. Die letzten Jahre hat sie nebenher die Social-Media Kanäle der Firma geführt und schon länger besprechen Germania und Lili sämtliche strategische Entscheidungen der Firma gemeinsam.
In der Praxis war Lili schon lange Bestandteil der Asociación, nun hat sie jedoch auch eine Stimme bei Entscheidungen und kann, wenn der Verkauf vergrößert wird, von ihrer Arbeit in der Asociación leben.

 

Wie geht die Reise nun weiter?

Celias Einfluss hat das Arbeiten innerhalb der Asociación professioneller gemacht. Die ersten Monate des neuen Jahres wurden gut genutzt. Konkrete Ziele und Pläne sollen die Steigerung des Verkaufs sichern.
Insgesamt hat der neue Wind für sehr viel Bewegung gesorgt. Ich bin froh zu sehen, wie viel sich in so kurzer Zeit hinter den Kulissen getan hat.

Insgesamt ist die Administration der Asociación wieder etwas homogener geworden. Durch den gesundheitlich bedingten Rückzug zweier Frauen und den Einstieg Celias und Lilis geht es wieder harmonischer zu. Entscheidungen werden endlich rational und unabhängig von familiären Interessen getroffen. Eine Veränderung, die bitternotwendig war.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich in der kommenden Zeit einige positive Updates aus El Rosal berichten darf.

Es wird nicht sehr lange dauern, bis der zweite Teil dieser Blogreihe erscheinen wird. Im März geht es für mich noch mal nach Ecuador. Dann berichte ich, welche Investitionen mit euren Spenden getätigt werden.
Bisher haben wir mit einem kleinen Teil der gesammelten Spenden Lilis Einstieg in die Firma finanziell unterstützt.

In diesem Sinne bedanke ich mich herzlich bei allen, die den Verein schon unterstützen. Ich hoffe, euch hat dieses kleine Update gefallen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euren Freunden und Bekannten vom Projekt erzählt. Ich bin weiterhin auf der Suche nach Möglichkeiten, das Projekt öffentlich vorzustellen.

Kontaktiert mich gerne jederzeit unter heid.juri@gmx.de  oder per WhatsApp unter +49 1575 5934223.
Vielen Dank für eure Zeit.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag und bis zum nächsten Mal!

Juri